Der Geburtstermin - und was er mit mir als Mama und Hebamme gemacht hat.
Da war er nun - der Tag des errechneten Geburtstermins. Ich habe fest mit einem Überschreiten unseres Termins gerechnet, war ja schließlich auch bei der Großen so. Tag für Tag verstrich und jeder einzelne zehrte an meinen Nerven. Denn was ich nicht bedacht hatte, war die Ungeduld, die mein engster Kreis- allen voran meine große Tochter - auf uns/mich ausübten.
Sie freute sich so sehr auf das Ankommen ihres kleinen Bruders und die Neugier auf das große Ereignis Geburt ließen sie morgens zum Teil sehr enttäuscht in den Tag starten. Wir planten die Geburt im Geburtshaus mit meiner wundervollen Hebamme - auch auf eine Hausgeburt hätte ich es ankommen lassen - und es war klar, dass unser großes Kind Teil dessen sein sollte.
Hebammenkinder wissen recht früh schon Bescheid und so sprachen wir oft über das große "Wie". Sie war einfach äußerst gespannt auf die Geburt ihres Bruders. Eines abends flehte sie dann förmlich ihren Bruder an, er solle doch endlich kommen. Sprach über das Dopton zu ihm, dass er doch jetzt fertig wäre, weil Mamas Bauch jetzt groß genug sei. Sie konnte es kaum erwarten, endlich große Schwester zu werden.
Da nun auch gefühlt jede:r um uns herum sehnsüchtig auf die Geburt des kleinen Mannes wartete, bildete sich eine Art Spannungsfeld um mich herum. Es war nur schwer, dem tagtäglich zu entkommen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich versuchte immer wieder in meinen inneren Raum zu gelangen, mich zu distanzieren und zu entspannen, probierte alles aus dem Hebammen-Zauberkoffer aus - doch nichts half so richtig.
Meine Anspannung wuchs und während mir meine Hebamme gut zusprach, dachte ich nur daran, dass sich bei 42+0 der Wunsch nach einer außerklinischen Geburt in Luft auflöste und uns die Einleitung bevorstand. Und so sollte es auch kommen, hab ich es doch förmlich herauf beschworen.
Heute würde ich einiges nochmal anders machen wollen. Würde vor allem den Geburtszeitraum anders kommunizieren, um mich von dem äußeren Druck zu schützen und dadurch auch meine Familie von diesem einen Datum abzubringen. Und ganz besonders würde ich - und so rate ich es auch “meinen” Frauen - das Urvertrauen in sich selbst und das Baby stärken - loslassen.