Meine ambulante Geburt
Steffi über ihren Wunsch nach einer ambulanten Geburt
Ich mag keine Krankenhäuser. Keine Kliniken. Keine sterilen Räume. Keine piependen Maschinen. Und irgendwie auch kein schlechtes Essen.
Super Voraussetzung also für eine Klinikgeburt. Deswegen suchte ich nach einer kleinen Klinik mit möglichst angenehmer Atmosphäre. Nach drei Besichtigungen hatte ich verstanden, dass ein Kreißsaal rein gar nichts, die Wochenbettstation allerdings sehr viel mit meinem Bild von einem Krankenhaus zu tun hatte. Daher entschied ich mich, sollte alles gut gehen, für eine ambulante Geburt und bereitete mit Janines Hilfe alles entsprechend vor. Ich wollte gleich wieder zurück nach Hause. Ins eigene Kuschelbett. Mit anständigem Essen.
Und dann kam er - unser Marathon. 30 Stunden Geburtsarbeit, kritische Herztöne beim Baby und zwei Saugglocken später hatte ich diesen Wunsch ad acta gelegt. Im Nachgespräch mit der Gynäkologin machte es jedoch Klick: Ich gehe freiwillig zur Geburt INS Krankenhaus, also auch freiwillig wieder zurück nach Hause. Niemand würde diese Entscheidung für uns treffen. Total klar, eigentlich, und doch war es das vorher für mich irgendwie nicht.
Allerdings wollte sie sowohl mich als auch meine Tochter am nächsten Morgen gern noch einmal sehen. Da es ein Familienzimmer gab, entschieden wir uns, diese eine Nacht zu bleiben und dann nach Hause zu fahren. Empathielose weil hektische “Besuche”, ein ruppiges “Ich zeige Ihnen jetzt mal, wie Sie ihr Baby richtig wickeln” (“und einen niedlichen Fußabdruck machen, den Ihr Baby HASST”), dieses irritierende Glasbett, in dem das Baby bitte unbedingt zu schlafen hatte (“auf keinen Fall mit ins Bett!”) und natürlich das Essen machten uns ganz schnell klar, dass wir zurück an unseren Wohlfühlort wollten.
Also haben wir uns nach der Visite am kommenden Morgen selbst entlassen und sind nach Hause gefahren, wo uns Janine wenige Stunden später das erste Mal besuchte - wie immer mit viel Zeit, Empathie und all den aufbauenden und bestärkenden Worten, die wir brauchten. Meine Mutter kam zum Kochen und mit Geburts-Tagstorte. Und wir hatten unser eigenes Bett.
Unseren Rhythmus und unsere Möglichkeit, anzukommen.