Bin ich bereit für ein Baby?
Steffi über ihre Gedanken rund um das Mama-Werden.
Als ich mir mit Anfang 30 diese Frage stellte, dachte ich aus reiner Vernunft: Ach klar. Auf 1000en Konzerten getanzt, viele Länder bereist, den Mount Everest gesehen, eine Wohnung gekauft und den Heiratsantrag freudestrahlend mit “JA” beantwortet. Auf dem Papier wäre so ein Kind jetzt irre logisch.
Und dann blieb sie aus. Meine Periode. Früher, als ich mir das gewünscht hatte. Zwei positive Tests später war es nach wie vor die reine Vernunft, die sowas wie “hey, spitze, nächstes Kapitel” in mir auslöste. Doch vor allem war da die Unsicherheit. Waren da diese vielen Fragen.
“Bin ich überhaupt bereit für ein Kind?”
“Bin ich dazu in der Lage, ein Kind so sehr zu lieben, wie ich das möchte?”
“Möchte ich, dass sich mein Leben ändert? Ist doch total super gerade so …”
“Was ist, wenn ich nach den ersten Wochen denke, danke - netter Versuch, aber ist nichts für mich?”
“Werde ich die Mutter und gleichzeitig die Frau sein können, die ich sein möchte?”
Statt nach Antworten zu suchen habe ich erstmal weiter gemacht. Habe immer öfter diese kleine Euphorie in mir gespürt. Diesen kleinen Stolz. Und sowas wie Liebe. Und mit jedem Zentimeter, den mein Bauch wuchs, wurden die Fragen leiser. Mit jeder Bewegung, die ich in mir spürte, wurde die Sicherheit größer.
War ich bereit? Keine Ahnung, spielte auch keine Rolle - zusammen haben wir das gewuppt. Die Liebe? Die war da. Einfach so. Und sie wächst auch heute noch jeden Tag weiter. Mein Leben? Das ist an den guten Stellen dasselbe, an den mittelmäßigen Stellen noch viel besser, viel intensiver, viel herausfordernder. Und ich selbst? Das war und ist ein Prozess, den ich nicht missen möchte. Wer bin ich? Was macht mich aus? Wer bin ich mit Kind? Und es stellt sich heraus, dass ich mit Kind einfach eine noch liebendere, noch nahbare, noch reflektierte Version meiner selbst bin.