Wie ändert sich das Sexleben mit der Geburt?

Wie sehr habe ich mich in der Schwangerschaft über all die vermeintlich lustig gemeinten Aussagen à la „Mit dem Baby ändert sich alles“, „Wart‘s nur ab, danach ist nichts mehr, wie es mal war“ geärgert. Und auch wenn sie an so vielen Stellen schlicht falsch sind, so war doch der Sex eine Sache, die sich zumindest am Anfang doch so ganz anders angefühlt hat. 

Nach der Geburt war, wenn auch unabgesprochen, irgendwie klar, dass Sex erstmal einen Moment lang kein Thema sein wird. Diese anfängliche Klarheit mochte ich sehr. An Sex war für mich ohnehin nicht zu denken. Dieses neue Körpergefühl wollte erlernt werden und durch die dauerhafte Nähe zu meinem Baby war mein Nähetank komplett gefüllt.

Nach etwa 7 Wochen war es dann irgendwie da, dieses Gefühl, es wäre mal wieder an der Zeit. Von Lust war allerdings keine Spur, also fiel es mir zunächst wahnsinnig schwer, mich überhaupt auf das Thema einzulassen. Was mir half, klingt im Kontext Sex vielleicht erstmal ungewohnt - es war Humor. Währenddessen kurz mal zu formulieren, was sich komisch anfühlt, darüber zu lachen, wie unbeholfen wir uns doch beide fühlten - das war so wertvoll. Wir fühlten uns ein bisschen wie Teenies.

Und heute, knapp zwei Jahre nach Geburt (ey Wahnsinn, mein kleines Baby wird einfach bald 2!) sind zwei Dinge für mich unverzichtbar geworden. Kommunikation und Klarheit durch Planung. Druck und eine gefühlte oder echte Erwartungshaltung des Gegenübers ist der absolute Killer - zumindest für mich. Also auch wenn es initial vielleicht schwer fällt, sprecht über eure Bedürfnisse, über eure Sorgen, über eure Ängste. Was brauchst du selbst? Was dein:e Partner:in? Nähe beispielsweise lässt sich auf so vielfältige Weise erleben. Findet Wege, die sich für beide gut anfühlen - bestes Gefühl ever.

Tja, und Planung? Feste Nähe-Dates sind eine Typenfrage, ganz klar. Ich liebs! Als diejenige, die (freiwillig) den größeren Teil der Carearbeit übernimmt, ist die To do-List in meinem Kopf unfassbar lang. Hallo, Mental Load. Planung hilft nicht nur dabei, hier fairer aufzuteilen, sondern auch, Zeit und Kapazitäten zum Abschalten und Fallenlassen zu schaffen. Denn wenn Sex eins nicht sein sollte, dann ein weiteres To do auf dieser Liste. Er darf und er soll euch beiden gut tun. Und wahnsinnig gern auch wirklich Spaß machen.

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